Herzlich Willkommen im Nationalgestüt Kladruby Nad Labem!
Das Gestüt Kladruby und die Stammstutenherde sind im Jahr 2002 zum nationalen Kulturdenkmal erklärt worden, was einzigartig auf der Welt ist.
Auf der Weide wird getobt, ...
... getrunken, ...
... geschlafen, ...
... gekrault, ...
... zusammen Neues erkundet ...
... und manchmal auch geschmust.
Hier sieht man schon um Augen und Maulpartie, dass nach dem Fohlenfell ein graues Fell durchkommt.
Bei der Geburt wiegen die Fohlen um die 60 kg, meist werden sie nachts geboren und stehen schon nach Kurzer Zeit auf den Beinen.
Mit sechs Monaten werden die Fohlen abgesetzt und nach Geschlechtern getrennt in den Aufzuchtstationen gehalten. Auch dort stehen sie in Laufställen und gehen am Tage auf die Weide. Die Schimmel werden nach Selmice gebracht, die Rappen nach Slavice.
Das Gestüt Kladruby Nad Labem hat eine lange Tradition. Schon im 16. Jahrhundert wurden hier Pferde gezüchtet. Im Jahr 1560 wurde das Herrschaftsgebiet einschließlich des Kladruber Wildgeheges dem Harbsburger Kaiser Maximilian II. geschenkt, der dort die in Wien begonnene Zucht auf Basis spanischer und italienischer (Corsiero Napolitano) Pferde weiter führte.
So entstand die Rasse des Altkladruber Pferdes, von denen es zu Beginn noch andere Farbschläge gab. Es setzten sich aber die Schimmel für höfische Zwecke durch und die Rappen für kirchliche Zeremonien.
Ein Feuer im Jahr 1757 zerstörte die Gestütsanlage sowie sämtliche Zuchtdokumente. Kaiser Ferdinand V. legte eigenhändig den Grundstein für das neue Gebäudeessemble, als er auf seiner Krönungsreise nach Prag 1836 in Kladruby Station machte.
Die Jungpferde gehen mit 3 Jahren von den Aufzuchtstationen zurück ins jeweilige Gestüt, wo sie unter dem Reiter und vor der Kutsche ausgebildet werden. Im Herbst werden sie dann den Leistungsprüfungen unterzogen und danach entweder für die Zucht verwendet oder verkauft.
Pferde mit Merkmalen, die nicht dem Zuchtziel entsprechen, werden von der Zucht ausgeschlossen, wie der Schimmelhengst auf dem Foto, der ein sogenanntes Fischauge hat.
Die Gestütsanlage umfasst 1200 ha Fläche: Wälder, Weiden, Felder und den englischen Park. Die Parkanlage lädt zu ausgedehnten Spaziergängen, Ausritten oder Ausfahrten mit der Kutsche ein.
Besonders schön finde ich die Sonnenuhr im hinteren Teil des Gestütsschlosses, in dem wir übrigens genächtigt haben. Man kann in der Schlossherberge günstig übernachten, ist aber wirklich kein Luxus. Wer also seinen Urlaub mit der Gestütsbesichtigung verbinden möchte, sucht lieber eine Pension oder ein Hotel auf.
Wir haben es trotzdem genossen und waren auch die einzigen Gäste, was am Abend bei Gewitter zu genügend Stoff für eine Gruselgeschichte reichte.
Im ersten Stock befinden sich die Zimmer (mit Dusche und WC auf dem Flur) und die kleine Gemeinschaftsküche.
Kleines Rätsel: Was ist das?
(Dummie zum Anreiten junger Pferde; erst wenn das Pferd die Holzbeine akzeptierte setzte sich ein richtiger Reiter darauf)
Hier können die Jungs und Mädels, nach Geschlechtern getrennt, in altersgleichen Herden unbeschwert ihre Kindheit genießen.
Flehmen
Jährlingsstuten
Miteinander raufen ...
... und dann einträchtig nebeneinander fressen.
Interessante Geräusche können auch vom Raufen ablenken
In Slatinany haben wir einen Tag verbracht, zwischen Gestütsbesichtigung, Schloßbesichtigung und Reitunterricht ist der Tag in windeseile vorbei gegangen.
Das Gestüt war bis zum Endes des 2. Weltkrieges in Privatbesitz. Die Familie Auersperg züchtete hier erfolgreich Rennpferde. Danach zogen hier die Altkladruber Rappen ein, die zu dem Zeitpunkt nur eine sehr kleine Population vorwie, denn nach dem Ende der österreich-ungarischen Herrschaft wurden die Altkladruber verkauft oder geschlachtet. Dank Professor Bilek, der durch sein Regenarationsprojekt diese Rasse vorm Aussterben gerettet hat, ist die Anzahl der Rappen heute wieder stabil. Erst im Jahr 1992 wurde Slatinany zum Bestandteil des Nationalgestüts, welches etwa eine halbe Stunde Fahrzeit entfernt liegt.
Zum Gestüt Slatinany gehören der Hengst- und der Stutenstall, der Ausbildungsstall oberhalb der Anlage, ein Ausbildungsstall im nahe gelegenen Hermanuv Mestec, wo auch das Sattelmuseum beheimatet ist. Außerdem die Auzuchtstation in Slavica und das Zentrum für Pflanzenbau in Skrovad.
Zudem befindet sich hier eine kleine Sammlung von Kutschen und Ausrüstungsgegenständen.
Damensattel und Hufeisen von Rennpferden (innen stehen die Rennen, die Länge der Strecke und das Jahr der Teilnahme)
Antiker Schlitten
Fohlen im Laufstall
Hengststall mit luftigen hellen Boxen
Statue vor dem Schloß
Mistentsorgung auf traditionelle Art
1 Kommentar:
Wow, das sind wirklich schöne Bilder! Kann man das Gestüt, wo Sie waren, auch besuchen? Das sieht dort sehr schön aus! Kann man dort auch Reitunterricht bekommen?
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