Donnerstag, 10. Mai 2012

Magical city - Prague


Entegegen aller Erwartungen hatten wir traumhaftes Wetter. Wenn (B)Engel reisen ...
Ich bin total entzückt von dieser magischen Stadt, deren Geschichte man bainahe erfühlen kann.
Die Kulisse ist schon alleine wundervoll, hinter Altstadt und Judenviertel die Moldau, darüber erhebt sich der Petriny-Hügel und das alte Burgareal.
Aber auch die Menschen, die eine Stadt schließlich formen, sind freundlich und offen. Man kommt prima mit Englisch und manchmal auch mit Deutsch aus.
Nicht zu vergessen die gute böhmische Küche, die zwar nicht die leichteste ist, aber einfach köstlich. Wir haben in der ganzen Woche, die wir in der Tschechischen Republik waren, nicht ein Mal schlecht gegessen, höchstens günstig.
Die zwei Tage in Prag haben wir Power Sightseeing gemacht. Gleich am ersten Tag sind wir hoch zur Burg. Übrigens ist die Tram ein ideales Fortbewegungsmittel in dieser Stadt, günstiger und schneller geht's nicht. Lustig sind die Kreuzungen, an denen die Tramführer die Weichen manuell umstellen müssen. Unser erster Akt in der Burg war es die 287 Stufen des Glockenturms vom St.-Veits Dom hoch zu krakseln. Aber die Sicht von dort oben entschädigt alle Mühen.



Auch von Innen ist der Veitsdom beeindruckend. Über dem Eingang ist ein riesiges Rundfenster, das für "die Erschaffung der Welt" steht und 100qm misst.



Vor dem Veitsdom liegt die Basilika St. Georg, die vor allem mit ihrer Innenarchitektur bestechen soll. Wir sind allerdings nicht drinnen gewesen.
Dem Veitsdom gegenüber liegt der Königspalast, der durch den Fenstersturz im Jahr 1618 bekannt ist. Der Zweite Prager Fenstersturz war der Auslöser des Dreißigjährigen Krieges.


Ebenfalls in der Prager Burg gelegen und unbedingt einen Besuch wert ist das Goldene Gässchen. Hier lebte unter anderem Franz Kafka eine Zeit lang in der Nr. 22. Einst waren hier die Wachen und Hofbedienstete untergebracht. Die müssen allerdings sehr klein gewesen sein, abgesehen von den kleinen Häuschen wirken die Betten teils wie Kinderbetten.



Nach dem Veitsdom gelangt man in den zweiten Burghof und von diesem in den Ersten. Hier findet täglich Punkt 12.00 Uhr mittags der Wachwechsel statt, den die Massen vom Hradschiner Platz aus mitverfolgen.



Und mal ein Foto von mir im Basteigarten.


Am Nachmittag sind wir über die kleine Halbinsel Kampa geschlendert, auf dessen Hauptplatz unter den Bäumen eine kleine Pause gut tut. Ein Mühlenrad verschönert den Teufelsbach (Kanal) der die Halbinsel unterhalb der Karlsbrücke auf der Kleinseite eingrenzt.
Am Abend haben wir hervorragend im "Malostranska Beseda" (Kleinseitner Kulturhaus) am Kleinseitner Platz unter freiem Himmel gegessen: Knödel und Gulasch.
Am nächsten Morgen sind wir direkt zur Karlsbrücke geeilt, die wir schon am Vortag überquert hatten. Leider ist sie am Tage so stark von Turisten bevölkert, dass ihre Schönheit kaum zur Geltung kommt. Trotz allem ist auch das rege Treiben der Besucher zwischen Malern und Kunsthandwerkern ein Erlebnis.



Im Hintergrund der Altstädter Brückenturm ...


... und das Relief des heiligen Nepomuk, achte Figur auf der rechten Seite von der Alstadt aus kommend. Das Handauflegen soll Glück bringen.


Nach dem Fotoshooting der Karlsbrücke führte unser Weg in die Josefstadt, das Judenviertel. Von der Altneusynagoge, über den Alten jüdischen Friedhof, die Klausen- und Maisel-Synagoge bis zur Pinkas-Synagoge. Letztere hinterlässt ein sehr beklemmendes Gefühl: auf ihren Innenwänden sind die Namen von über 70.000 Juden, aus Prag und Umgebung, allen Alters geschrieben, die im 2. Weltkrieg ihr Leben lassen mussten. Sehr beeindruckend war auch die Spanische Synagoge, die wir nach ewigem Suchen schließlich doch noch gefunden haben.



Außerdem haben wir es vor dem Regen am Mittwochnachmittag auch noch in die Altstadt geschafft. Der Altstädterring mit dem Rathaus und der Teynkirche bietet eine ideale Verschnaufpause.



Das Rathaus bietet zwei Besonderheiten. Zum Einen die riesige Astronomische Uhr ...


... und zum Anderen die Parade der 12 Apostel in den beiden kleinen Lucken über der Uhr, ...


... die zu jeder vollen Stunde statt findet und auf dir wir bei einem Bierchen gemütlich gewartet haben.


Nach der Pause stand noch der Pulverturm, das Haus der schwarzen Madonna und das Represäntationshaus auf dem Plan.
Wegen schmerzender Füße und einsetzendem Regen haben wir danach nur noch schnell einen Abstecher zum Ständetheater, wo schon Mozart seinen Don Giovanni spielte, und zum tanzenden Haus in der Neustadt gemacht. Die beiden Bauten werden auch als "Ginger und Fred" bezeichnet.



Am Abend waren wir dann wieder nett essen, gleich neben der Spanischen Synagoge im Kolkova.
Es wäre noch viel zu sehen gewesen, den Wenzelsplatz haben wir zum Beispiel nicht mehr geschafft. Aber das läuft ja nicht weg und wir haben wenigstens einen Grund wieder zu kommen.

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